Draussen mit Claussen: ein RefLab-Podcast

Draussen mit Claussen: ein RefLab-Podcast

Die Kultur der Gegenwart ist voller Religion

Olaf Zimmermann: Die Kunstfreiheit verteidigen! Aber gegen wen?

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«Die Kunst ist frei. Eine Zensur findet nicht statt.» So oder ähnlich kann man es in allen Verfassungen demokratischer Staaten lesen. Kunstfreiheit ist ein unverzichtbares Menschenrecht. Aber sie ist in Gefahr. In den vergangenen zehn Jahren hat sich vor allem in Deutschland vieles verändert, was Anlass zur Sorge gibt.

Olaf Zimmermann ist der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, des Dachverbands aller deutschen Kulturverbände, also so etwas wie Deutschlands oberster Kultur-Lobbyist. Genau beobachtet er, wie die Kunstfreiheit von oben, also von Staat und Politik, aber auch von einigen Medien, eingeschränkt wird (Stichwort «Antisemitismusklausel»).

Aber auch von links, zum Beispiel durch den Boykott israelischer Künstlerinnen und Künstler. Oder von rechts, zum Beispiel durch digitale Kampagnen und höchst reale Bedrohungen von Kultur- und Gedenkeinrichtungen.

Nun hat Olaf Zimmermann den Band «Kunstfreiheit» herausgegeben, der Artikel zum Thema aus den vergangenen Jahren versammelt, die in «Politik & Kultur», der Zeitung des Kulturrats, erschienen sind. Ein Gespräch über die vielfältigen Angriffe auf die Kunstfreiheit – und wie wir sie verteidigen können.

Thomas Zippert: Terror und Seelsorge

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In der Not für die Seele sorgen – das ist zu einer kirchlichen Arbeit geworden, die hohe Anerkennung findet, auch bei nicht-religiösen Menschen. Vor besondere Herausforderungen wird die Notfallseelsorge durch Terroranschläge gestellt. Davon hat es in jüngster Zeit in Deutschland mehrere gegeben. In den Nachrichten heißt es dann regelmäßig: «Die Angehörigen werden seelsorgerlich betreut.» Thomas Zippert ist einer der Begründer der Notfallseelsorge in Deutschland und Herausgeber eines neuen Buchs zum Thema («Das neue Normal. Leben und Umgang mit Katastrophen in der Praxis der Notfallseelsorge»). Er erklärt, was Seelsorgerinnen und Seelsorger in diesem extremen Sonderfall tun oder tun sollten.

Es ist eine schwierige Aufgabe. Denn verschiedene Gruppen brauchen Hilfe: die Verletzten, die Augenzeugen, die Ersthelfer, Polizistinnen und Feuerwehrleute, Angehörige, die Öffentlichkeit. All dies geschieht im Scheinwerferlicht. Denn der Einsatz ist von maximaler medialer Aufmerksamkeit begleitet. Zudem wird das Unheil sofort zum Gegenstand des politischen Streits. War der Täter ein Islamist oder ein Rechtsextremist, ein Ausländer oder ein Deutscher, kriminell oder psychisch krank? Verschiedene politische Parteien versuchen sofort, politischen Nutzen aus dem Schrecken zu ziehen. Kirchenvertreter dagegen rufen zu Besonnenheit und Zurückhaltung auf. Aber was täte den Betroffenen eigentlich gut? Was denken und fühlen sie selbst?

Erstaunlich ist eine weltanschauliche Verschiebung. Früher wurde nach solch einem Unheil danach gefragt, wie Gott dies zulassen konnte. Heute wird darüber gestritten, warum der Staat es nicht verhindert hat. Hat die Religion also die Aufgabe an den Staat abgegeben, das Unerklärliche zu erklären? Aber wäre das ein Verlust? Die Notfallseelsorge kann sich doch jetzt darauf konzentrieren, die Betroffenen zu begleiten, zu stützen, vielleicht sogar zu trösten. Wie könnte es gelingen?

Markus Zink: Kirchenräume weiter denken, nutzen, gestalten!

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Der Umbruch, in dem sich die europäischen Kirchen befinden, hat auch eine architektonische Seite: Was soll aus all den Kirchbauten werden? Diese Frage kann man auch auf säkuläre Kulturbauten anwenden. In Deutschland wird man sich absehbar nicht mehr die vielen Museen, Theater, Opern und Kulturhäuser leisten – und nicht mehr wie bisher nutzen – können. Doch dieser Frage hat sich die Kulturpolitik bisher noch nicht gestellt. Die Kirchen sind da mindestens zwei Schritte weiter und haben inzwischen viel versucht: Kirchen wurden abgegeben, umgebaut, mit neuen Partnern neu genutzt, manchmal aber auch abgebrochen. Dabei ist viel in Bewegung geraten, alte Tabus, was in einer Kirche erlaubt oder verboten sei, aufgebrochen. Neue Möglichkeiten wurden ausprobiert. Aber es gab auch bittere Verluste.

Der hessische Theologe Markus Zink hat nun das Praxisbuch «Kirche kann mehr. Kirchenräume weiter denken, nutzen, gestalten» veröffentlicht. Es will Menschen Mut machen, denen ihre Kirchbauten am Herzen liegen, die aber vor schweren Entscheidungen stehen. Zink stellt Beispiele von gelungenen Kirchenumnutzungen vor, die überraschen, irritieren und anregen. Er zeigt, mit welcher Intensität sich Menschen in der Kirche darum bemühen, ihre architektonischen Schätze zu bewahren, indem sie diese für ihr Gemeinwesen neu zugänglich machen. Allerdings kann er auch zeigen, welche negativen Lernerfahrungen bisher gemacht wurden: Allzu oft hat man versäumt, interessierte Menschen vor Ort angemessen zu beteiligen und hat zu schnell und zu teuer umgebaut. Auch ist es ein schwerwiegender Fehler, dass evangelische und katholische Gebäudeplanungen fast nie miteinander abgeglichen werden. Auch hier braucht es mehr Ökumene.

Martin Schäuble und Ina Lambert: Über sexualisierte Gewalt reden

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Martin Schäuble ist ein sehr anerkannter Jugendbuchautor, der sich schwierigen Themen stellt. In «Draußen mit Claussen» hat er vor einem Jahr über seinen Roman «Alle Farben grau» gesprochen, in dem er vom Suizid eines Jugendlichen erzählt. In seinem neuen Buch «Warum du schweigst» geht es um sexualisierte Gewalt im Breitensport. Dazu hat er intensiv recherchiert, mit Betroffenen und Fachleuten gesprochen. Viel hat ihm Ina Lambert, Geschäftsführerin von Safe Sport, geholfen.

Erzählt wird die Geschichte von Lena. Fußball bedeutet ihr alles. Der neue Trainer bringt endlich Leidenschaft und Erfolg. Aber er fängt auch an, Grenzen zu überschreiten, erst unmerklich, dann immer massiver. Im Rückblick fragt man sich, warum das geschehen konnte, niemand eingeschritten ist oder geholfen hat. Es haben doch alle zumindest etwas gesehen, was sie hätte alarmieren müssen. Aber es fehlten das Interesse und der Mut einzuschreiten.

Sensibel und genau erzählt Schäuble eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich viel zu oft im Breitensport ereignet. Beim Lesen stellen sich sofort Assoziationen ein zu Grenzüberschreitung und Machtmissbrauch in Kirchengemeinden, Kultureinrichtungen oder Schulen. Es scheinen oft dieselben Dynamiken und Strukturen zu sein, die sexualisierte Gewalt möglich machen. Umso wichtiger ist eine Prävention, die Betroffene, Zeugen und Verantwortungsträger befähigt, sich zu wehren. Ina Lambert erklärt, wie sie gelingen kann. Und dass man die Aufarbeitung nicht vernachlässigen darf.

Gottesbilder – Menschenbilder

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Das Verbot, sich Bilder von Gott zu machen und sie zu verehren, hat für das Christentum eine grundsätzliche Bedeutung. Würde man denken, besonders in der reformierten Schweiz. Aber wie ist es zu verstehen, dass in der Christentumsgeschichte so unzählbar viele und verwirrend unterschiedliche Gottesbilder gemalt, gezeichnet, geschnitzt, geformt und gefilmt wurden? Es scheint ein unstillbares Bedürfnis danach zu bestehen, den eigenen Glauben in einem Bild vorzustellen – sich und anderen. Wer also den eigenen Glauben und den seiner Mitmenschen besser verstehen möchte, sollte dessen Bilder betrachten.

Nun habe ich gerade eine Geschichte der christlichen Kunst veröffentlicht («Gottes Bilder»). Das war ein guter Anlass, mit meiner Reflab-Kollegin Johanna Di Blasi, die im Unterschied zu mir eine richtige Kunsthistorikerin ist, über dieses unendliche Thema zu sprechen. Wir unterhalten uns über den Glauben und seine Bilder, der «Gebrauchswert» von Gottesbildern, Klassiker und Übersehenes, Uraltes und Hochmodernes.

Berthold Vogel: Einsamkeit und Ressentiment – undemokratische Gefühle?

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Warum treffen Menschen politische Entscheidungen, die man selbst so gar nicht nachvollziehen kann? Weil sie böse Menschen sind? Warum sind rechtsextreme Personen und Positionen zurzeit so erfolgreich? Viele der bisherigen Antwortversuche bleiben an der Oberfläche und gehen nicht auf die tieferen – emotionalen, existentiellen – Ursachen ein. Das aber unternimmt die soziologische Studie «Einsamkeit und Ressentiment», die Jens Kersten, Claudia Neu und Berthold Vogel gemeinsam geschrieben haben.

Die Studie beobachtet einen Zusammenhang zwischen Ressentiment und Einsamkeit, der zu antidemokratischen Einstellungen führen kann. Ressentiment ist ein Groll, der sich nicht frei entfaltet, um danach aufzuhören, sondern der in wütendem Grummeln dauerhaft am Leben erhalten bleibt. Man fühlt sich verletzt, zurückgesetzt, ausgeschlossen und reagiert darauf mit einer konstanten Schlechtgelauntheit, die zu Rachewünschen und am Ende auch zur Wahl rechtsextremer Parteien führen kann. Forscher sprechen von einer «Verbitterungsstörung». Sie hat aber reale Gründe: Man ist abgehängt. Man ist einsam. Der Göttinger Soziologe Berthold Vogel erklärt, was Einsamkeit mit Ressentiment zu tun hat, wo die realen Ursachen für beides liegen, ab wann es politisch gefährlich wird und was man als demokratische Gesellschaft tun kann.

Petra Bendel: Was die Wissenschaft über Migration sagt

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Asyl und Migration sind die großen Erregungsthemen dieser Tage. Dafür gibt es Gründe. Die Verunsicherung ist groß. Sie wird aber auch geschürt. Verstörende Nachrichten, massive Bilder, verwirrende Debatten machen es einem nicht leicht, eine angemessene Haltung und Ausrichtung zu finden.

Was zu oft übersehen wird: Es gibt eine inzwischen gut etablierte Migrationsforschung, in der Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten. Sie erhebt die Zahlen und Fakten, über die es zu sprechen gälte. Zudem erinnert sie an die normativen Grundlagen im deutschen, europäischen und internationalen Recht, die nicht leichtfertig geopfert werden dürfen. Schließlich arbeitet sie der Politik zu, berät und entwickelt eigene Programme, mit deren Hilfe Migration besser gesteuert und Integration möglich gemacht werden kann. Es würde in den aktuellen Diskussionen viel helfen, wenn mehr auf die Migrationsforschung gehört würde.

Petra Bendel (Universität Erlangen-Nürnberg) arbeitet seit vielen Jahren in der Migrationsforschung und hat viele Veränderungen begleitet: die Entstehung einer europäischen Migrationspolitik Ende der 1990er Jahre, den Flüchtlingssommer 2015, die Ankunft von Menschen aus der Ukraine 2022 und jetzt der scharfe Gegenwind von rechts. Seriös erklärt sie, worum es heute geht, was zu tun ist und was auf keinen Fall geschehen sollte – engagiert und sachlich. Wer mehr über ihre Forschungen lesen möchte, klicke hier. Interessant ist auch ein Projekt, bei dem sie mitgearbeitet hat: Mit Hilfe eines digitalen Tools sollen Migranten und Zielorte besser aufeinander abgestimmt, gut gematcht werden.

Die Zusammenarbeit mit den Kirchen ist Petra Bendel wichtig. Besonders die Bedeutung von Kirchengemeinden bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen hebt sie hervor. Sie empfiehlt auch die Lektüre einer Broschüre, die die katholische und evangelische Kirche in Deutschland 2021 veröffentlicht haben: «Migration menschenwürdig gestalten».

Dorothea Weltecke: Wie Religionen auch ohne «Toleranz» zusammenleben können

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Die Berliner Historikerin Dorothea Weltecke hat ein aufregendes Buch geschrieben, das viele Vorstellungen von dem umstürzt, was «das» Christentum, «das» Judentum oder «der» Islam sein sollen. Eine ihrer Thesen in «Die drei Ringe. Warum die Religionen erst im Mittelalter entstanden sind» (München 2024) lautet, dass die drei monotheistischen Religionen sich erst in einer langen gemeinsamen Geschichte mit- und gegeneinander entwickelt haben. Dabei lässt sich das, was sie verbunden und unterschieden hat, nicht mit einem heutigen Begriff von «Religion» fassen. Es ging in ihnen weniger um Glauben, Lehre und persönliche Überzeugung, als um ein gemeinsames Tun, rituelle Regeln und Gesetze, Treue zu einer Tradition. (Für viele religiöse Menschen außerhalb Europas ist das immer noch so.)

Das Mittelalter war viel bunter und diverser, als wir uns heute vorstellen. Wie gingen die Menschen damals mit der Tatsache um, dass andere Menschen anderen Traditionen folgten? Dazu erzählt Weltecke von den Reiseerlebnissen, die zwei christliche Mönche aus Uigurien, ein muslimischer Pilger und ein reisender Rabbi aus Regensburg im 12. und 13. Jahrhundert gemacht haben. Oder sie sammelt, sortiert und deutet die vielen und erstaunlich unterschiedlichen Varianten der berühmten «Ringparabel», die man sich früher in vielen Kulturen erzählt hat.

In diesem Buch geraten beliebte europäische Meinungen ins Wanken. Zum Beispiel die Vorstellung, dass erst die europäische Moderne die Toleranz erfunden habe und die Zeiten vorher nur von Religionshass und -gewalt geprägt gewesen seien. Oder das Klischee, dass es vor der europäischen Aufklärung keine Formen und Strategien des religiösen Zusammenlebens gegeben habe. Oder, dass Absolutheitsansprüche und Kontroverstheologien immer gewaltträchtig seien. Die Irritationen, die Welteckes Buch auslöst, sind gerade heute so wichtig, da die europäische Moderne immer mehr als ein Sonderweg erscheint, den weite Teile der Welt nicht nachvollziehen werden. Kann man vom Mittelalter etwas darüber lernen, wie verschiedene Religionen friedlich miteinander leben können?

Critical Classics: Bachs Johannespassion – diskriminierungsfrei?

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Welcher Text und welche Musik sind eigentlich heilig und dürfen nicht verändert werden? Die Initiative Critical Classics hat es vor kurzem gewagt und das Libretto von Mozarts „Zauberflöte“ verändert. Denn einige Stellen wirken heute diskriminierend, frauenfeindlich. Durften sie das – sollten sie es gar? Das hat ein ziemliches Medienecho ausgelöst. Manche stimmten zu, andere schimpften über Cancel Culture. Nun wendet sich diese Initiative einem der wichtigsten Werke der geistlichen Musik zu: der Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Sollen nun die Verse, die als judenfeindlich angesehen werden, ersetzt werden?

Schon seit vielen Jahren wird in der evangelischen Theologie und Kirchenmusik kritisch über Teile von Bachs Johannespassion diskutiert. Sie wirken nicht erst nach der Shoa judenfeindlich. Wie kann man das heute noch singen und spielen? Viel ist versucht worden an Bildungsarbeit in Gesprächen vor den Aufführungen, in Texten in Programmheften. Aber reicht das? Die Initiative Critical Classics möchte einen Schritt weiter gehen und Vorschläge machen, wie man einige Passagen diskriminierungsfrei gestalten könnte.

Aber würde dabei nicht Wesentliches verloren gehen? Wer heute Bachs Johannespassion singt oder hört, denkt unseren historischen (und theologischen) Abstand zu ihr immer mit oder sollte es tun. Das reizt zum Nachdenken, ohne den es den musikalischen Genuss und die geistliche Erbauung nicht geben kann. Doch wie soll man sich auseinandersetzen, wenn das Anstößige ausgeschieden worden ist?

Anselm Schubert: Der diverse Christus

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Mit kaum etwas anderem lassen sich Gemüter so verlässlich in Wallung bringen wie mit ungewohnten Verbindungen von Religiösem und Geschlechtlichem. So war es zuletzt wieder nach der Eröffnungsshow der Olympischen Spiele in Paris zu erleben: Rechtskatholiken wollten da einen Drag Queen-Christus erkannt haben. Bei der folgenden, unnötigen Debatte zeigte sich erneut, wie wenig die selbsterklärten Verteidiger des christlichen Abendlandes von ihrer eigenen Tradition wissen.

Allerdings würde auch ihren aktivistischen Kontrahenten mehr historische Bildung gut tun. Denn wer einen schwulen Jesus malt, wie zur diesjährigen Semana Santa in Sevilla, oder in einer Predigt «Gott ist queer» ausruft, wie beim letzten Kirchentag, ist weniger innovativ, als er meint, sondern ein spätes Glied einer langen und verwickelten Traditionskette.

Wie gut, dass Anselm Schubert, evangelischer Kirchenhistoriker in Erlangen, in seinem neuen Buch mit dem schönen Titel «Christus (m/w/d)» nun für Aufklärung sorgt. Gelehrt, gelassen und gut lesbar führt er die höchst unterschiedlichen Geschlechterkonzepte aus Antike, Mittelalter, früher Neuzeit und Moderne vor, mit denen Gläubige sich ein Bild ihres Christus gemacht haben. So kurios viele seiner Funde anmuten, bemüht er sich doch stets um eine faire Deutung.

In den vergangenen Jahrzehnten brachten der feministische und danach der genderpolitische Einspruch gegen die Männlichkeit Christi erheblich Umwälzungen. Aus ihnen folgten Versuche, das Christusbild zu feminisieren oder zu «queeren». Schubert erkennt darin neue Gestalten einer imaginativen Geschlechtertheologie, die eine lange Vorgeschichte hat.

Über diesen Podcast

Die Kultur der Gegenwart ist voller Religion – ob es einem gefällt oder nicht. Das Gute daran: Es schafft Anlässe, mit ganz unterschiedlichen Menschen Gespräche zu führen. Über überraschende kulturelle Entwicklungen, tolle neue Kunstwerke oder aktuelle Konflikte. Nicht als journalistisches Frage-Antwort-Spiel, sondern als gemeinsames, ernsthaft-unterhaltsames Nachdenken. Alle zwei Wochen mit Johann Hinrich Claussen und immer einem anderen Gast.

von und mit Johann Hinrich Claussen

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